Wollen wir unsere Kinder so enden sehen? Warum protestieren Eltern nicht lauthals gegen die Angebote Mixgetränken, die Suchtgefahr bagatellisieren? Wie können wir unsere Kinder schützen?
Neuartiges Mixgetränk gewöhnt Kinder an den Geschmack von Alkohol!
Sie heißen "Veltins V+", "Holsten Cooler" oder "Frischling". Es sind neue Alkoholgetränke, die aus Bier und Limonade gemixt werden. 2001 verkaufte die deutsche Bierindustrie bereits 2,24 Millionen Hektoliter dieser neuartigen Mixgetränke. Die Alkohol-Limonaden-Mixtur enthält etwa 3 Prozent Alkoholgehalt und entspricht damit dem von sogenannten "Light-Bieren". Da die Prozentangabe auf den Flaschen nicht vermerkt ist und die Verpackung auf den ersten Blick keinen Hinweis auf das verpanschte Bier enthält, könnten viele Erziehungsberechtigte das neue Getränk für harmlos halten, warnt Rolf Hüllunghorst von der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren. Von diesem Mixgetränk steigen Jugendliche schnell auf "reines Bier" um.
Gemäß einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken in der Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen nur 13 Prozent "nie Alkohol". Der Rest der deutschen Jugend säuft mehr oder weniger schwer oder regelmäßig.
250 000 Jugendliche und junge Erwachsene gelten bereits als behandlungsbedürftige Alkoholiker.

Junge Menschen sind in Bezug auf Alkohol besonders gefährdet. Die Entwicklung des Organismus ist noch nicht abgeschlossen. Die "Teens" reagieren empfindlicher auf "Prozentiges", und die Auswirkungen treten rascher und schwerer wiegend als bei Älteren auf. Besonders gefährdet ist das Gehirn, dessen Reifung bei Jugendlichen erst etwa mit dem 17. Lebensjahr abgeschlossen ist. Jeder Rausch zerstört Millionen von Gehirnzellen, andere Organe des Körpers werden auch geschädigt. Trinken Kinder auch nur geringe Mengen von Alkohol, ist die Wirkung sogar lebensbedrohend, da sie den Alkohol nur bedingt abbauen können.

Nach Einschätzung des Blauen Kreuzes ist einer von mehreren Risikofaktoren für eine Suchtentwicklung bei Jugendlichen "die Etablierung von Alkohol und Drogen in der Jugendkultur". Genau dieses versucht jetzt die deutsche Bierindustrie.

In den letzten Jahren sind viele alkoholhaltige Mixgetränke, sogenannte "Alkopops", auf dem Markt erschienen, deren alkoholische Wirkung bei Jugendlichen sogar öffentlich getestet wurde, mit dem Ergebnis: Diese Drinks wirken schneller und sind gefährlicher, da der alkoholische Geschmack durch sehr viel Zucker stark unterdrückt wird.

Dass diese Drinks auch an Kinder verkauft werden zeigt, wie notwendig richtige Prävention bei Jugendlichen und Kindern heute immer noch ist!